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Stacheldraht und Bambusspeere

Bruni Adler gibt Opfern eine Stimme. Wangener Autorin stellt ihr neues Buch „Stacheldraht und Bambusspeere“ vor. Nach „Bevor es zu spät ist“, „Geteilte Erinnerung“ und „Zerrissene Leben“ ist nun „Stacheldraht und Bambusspeere“ das vierte Buch, mit dem Bruni Adler den ungezählten Opfern von ertragenen Leiden in Kriegszeiten eine Stimme gibt. Am Sonntag wurde diese … Dokumentation zu Indonesiens verdrängter Geschichte der Öffentlichkeit vorgestellt. Es war in der Bücherei im Korn- haus kaum möglich, einen Platz zu bekommen. Freunde und Familienangehörige sowie an dem Aufrollen von geschichtlichen Zusammenhängen Interessierte … hatten sich Zeit für die Einführung in ein Buch genommen, das laut Verleger Hubert Klöpfer‚ „ein großes, ein bedeutendes und vor allem kein gewöhnliches ist“. Inmitten der Zuhörerschar saßen vier Zeitzeugen, die der Autorin ihre Lebensgeschichte anvertraut hatten. … „Wenn man noch nichts von ihr weiß, dann ist die verdrängte Geschichte Indonesiens weit von uns entfernt“, sagte Hubert Klöpfer in seinem Grußwort. Um dann aber sicher zu sein: „Spätestens heute rückt diese Geschichte aber ganz nah an uns heran.“ Bruni Adler habe sich, wie in den drei Büchern zuvor, als Analytikerin und Aufklärerin „forschend und recherchierend der Tragik und dem Trauma des Krieges verschrieben“. Wobei sie sich nie mit fertigen historischen und politischen Antworten zufrieden geben würde, „sondern die vermeintlichen Gewissheiten in Frage stellt“. Unterdrückte kommen zu Wort Bernhard Dahm, emeritierter Professor für Südostasienkunde der Universität Passau … lobte das Vorgehen von Bruni Adler … mit Mitgliedern direkt betroffener Gruppen, um die sich die Geschichtsschreibung bisher wenig oder gar nicht gekümmert hat“, zu sprechen. … Die erste von den Auswirkungen des Krieges betroffene Gruppe seien die in Indonesien lebenden Deutschen gewesen. „Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in den Niederlanden im Mai 1940 wurden sie als Feinde betrachtet und in entwürdigenden Lagern interniert. Als im März 1942 japanische Truppen in Java einmarschierten, befreiten sie die Deutschen und sperrten die niederländischen Familien ein. Die Indonesier, die hofften, von den japanischen Besatzern die Unabhängigkeit zu erhalten, wurden in großen Scharen zu Zwangsarbeit verpflichtet“, berichtete Dahm. Bruni Adler lässt in ihrem Buch „Stacheldraht und Bambusspeere“ jene zu Wort kommen, die unter Unterdrückung und Ausbeutung am meisten zu leiden hatten. Seien es Deutsche, Indonesier, Holländer, Indo-Europäer oder auch Japaner. Überaus eindrücklich entstehen so Bilder von Frauen, Männern und Kindern, die nicht so schnell wieder aus den Köpfen der Betrachter weichen werden. Zu erschütternd ist das, was diese Menschen durch Bruni Adler an die Nachwelt weitergeben. …

Schwäbische Zeitung. 
Dienstag, 20. März 2018

Durch 40 persönliche Blickwinkel und Sichtweisen präsentiert das Buch „Stacheldraht und Bambusspeere“ von Bruni Adler ein vielseitiges Bild vom Niederländisch-Indien der Vorkriegszeit, der japanischen Besatzung, den indonesischen Unabhängigkeitskriegen und dem Prozess der Dekolonisierung Indonesiens. Indem die Autorin Indonesien als die multikulturelle und multinationale Gesellschaft beschreibt, die sie ist, gelingt es ihr, eine Lücke in der indonesischen Geschichtsschreibung zu schließen. Das Erscheinen dieses Buches ist bestimmt Anlass für eine Buchbesprechung und ein Interview mit einem der Zeitzeugen oder der Schriftstellerin.

Lody Pieters Vorsitzende der Stiftung „Gedenken an die Todesbahnen“ Erschienen in der Zeitschrift „indisch4ever“ https://indisch4ever.nu/2018/03/25/stacheldraht-und-bambusspeere/

Die bewegte Geschichte Indonesiens und die menschlichen Schicksale der Jahre 1930 bis 1965 sind wohl kaum jemals so lebendig und berührend dargelegt worden wie in "Stacheldraht und Bambusspeere", Auch die Schilderungen des täglichen Lebens und der verschiedenen Bräuche sind höchst interessant und aufschlussreich. Wir können dieses Buch sehr empfehlen. Die 37 Zeitzeugenberichte sind ein wichtiger Beitrag zu einer "Geschichte von unten", ergänzt mit gut recherchierten historischen Kapiteln und Ausführungen.

Zeitschrift StuDeO - Studienwerk Deutsches Leben in Ostasien e.V. Juni 2018

Ihre Dialoge sind im Präsens geschrieben, sodass ich das Gefühl hatte ... ich sitze still am Rande und höre fassungslos zu, was die "Leute von unten" erzählen... Diese individuellen Erlebnisse sind in keinem Geschichtsbuch zu finden... Sie habe es ... meisterhaft verstanden, die Zusammenhänge zwischen menschlichen Schicksalen und der politischen Situation im Land herzustellen. Auch kann man Ihre Recherchegenauigkeit nicht hoch genug anerkennen... Zusammenfassend zolle ich Ihnen meinen größten Respekt zu diesem gelungenen Werk.

Tina Lämmel, Gleichstellungsbeauftrage des Erzgebigskreises